Wo drückt der Schuh?
LAG Soziokultur und Kulturpädagogik RLP e.V. /// Rheinland-Pfalz
Beteiligte: zirka 25 Kinder und Jugendliche
Alter: 6 bis 15 Jahre
Projektdauer: Juli bzw. Oktober 2020 bis Juni 2021
Kooperationspartner*innen: 6 Jugendkunstschulen in Rheinland-Pfalz
Im Herbst 2020 besuchte der Landtagspräsident Hendrik Hering mit weiteren Politker*innen den Westerwald, um von Jugendlichen zu erfahren, wo ihnen „der Schuh drückt“. Anlässlich der geplanten Gesprächsrunde organisierte die Jugendkunstschule Altenkirchen zusammen mit dem Europahaus Marienberg eine Kunstaktion. Konkrete Sorgen, Fragen, Nöte und Verbesserungswünsche der Jugendlichen lieferten die Impulse für die Umgestaltung von alten Schuhen.
Die entstandenen Kunstobjekte boten jede Menge Stoff für ausgiebige Gespräche zwischen den Politiker*innen und den Jugendlichen im Atelier. Über die LAG Soziokultur & Kulturpädagogik e. V. und das Kulturbüro Rheinland-Pfalz erreichte die Schuh-Aktion weitere Jugendkunstschulen im Bundesland. So beteiligten sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Mainz, Koblenz, Bad Kreuznach, Kaisersesch und Zweibrücken mit eigenen Exponaten an dem außergewöhnlichen Projekt. Ein Film, der die Exponate zusammenfasst steht auf der Internetseite des Landtags und der LAG Soziokultur & Kulturpädagogik e.V. unter www.jks-rlp.de und www.lag-sozkul.de zum Anschauen bereit.
Begründung der Jury: Wo drückt der Schuh? – Vor allem beim Umwelt-, Tier- und Klimaschutz, bei der Integrationspolitik und beim fairen Zusammenleben in einer diversen Gesellschaft. Das finden jedenfalls die Kinder und Jugendlichen aus Altenkirchen, Bad Kreuznach, Kaiseresch, Koblenz, Mainz und Zweibrücken, die auf Initiative der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur und Kulturpädagogik e.V. an der Ausstellung „Wo drückt der Schuh?“ mitgewirkt haben. Die Idee, Alltagsgegenstände zu politischen Kunstobjekten zu veredeln, entwickelten die Jugendkunstschule Altenkirchen, das Europahaus Marienburg und 25 Jugendliche aus dem Westerwald anlässlich des Besuchs einer Delegation des rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten. Damit wurde ein gleichermaßen origineller wie niedrigschwelliger Gesprächsanlass für den Dialog mit Politiker*innen geschaffen und auf beeindruckende Weise genutzt. Mit der raumgreifenden Installation im Foyer des rheinland-pfälzischen Landtags ist es sowohl gelungen, das Teilnehmer*innenspektrum überregional zu erweitern, als auch sicherzustellen, dass die skulpturalen Forderungen, Wünsche und Sorgen der Kinder und Jugendlichen nicht gleich wieder verhallen. Dieser Jugendkunstschul-Verbund hat hier eine öffentlichkeitswirksame Metapher geschaffen, die junge Menschen einlädt, eine Haltung zu politischen Themen und Prozessen experimentell zu entwickeln, dieser eine starke Stimme verleiht und zudem großes Transferpotenzial birgt. Bravo!