Wir zeichnen uns Bingerbrück schön!
Junge Kunstwerkstatt Bingen/Volkshochschule und Musikschule Bingen am Rhein e.V. /// Rheinland-Pfalz
Beteiligte: 5 Jugendliche
Alter: 12 bis 17 Jahre
Projektdauer: 4 Tage plus Ausstellung, 25. bis 28. Mai 2021
Kooperationspartner*innen: Lenkungsausschuss Soziale Stadt Bingerbrück
Im Rahmen eines Ferienkurses entstanden kleine Utopien, die zum Lachen und Nachdenken anregen. Unter dem Titel „Wir zeichnen uns Bingerbrück schön!“ waren Jugendliche in ihrem Stadtteil unterwegs und reagierten künstlerisch auf schöne, skurrile oder schlechte Plätze in ihrem Wohnumfeld. Ausgehend von Impulsen aus verschiedenen Kunstformen inszenierten sie Fundstücke und setzten mit künstlerischen Mitteln temporäre Interventionen im Stadtteil um.
In dem von einer Künstlerin begleiteten Anbgebot lernten die Teilnehmer*innen täglich verschiedene Kunstformen wie Aktionskunst, Fotokunst, Kunst mit Recycling-Materialien und Streetart kennen. Das Thema, mit dem man sich an dem Tag beschäftigen würde, wurde ausgelost, darunter Inhalte wie Grünflächen, Kunst und Kultur, Spiel und Freizeit, Geschichte, Corona oder Architektur. Die Ergebnisse wurden mittels Tablet dokumentiert, zum Teil digital weiterbearbeitet und in einer Ausstellung im Stadtteil gezeigt. Ziel des Projekts war es, die Schönheit im Verborgenen zu finden, aber auch auf Missstände künstlerisch hinzuweisen, um sie dadurch zu verändern. Die Idee soll auch auf andere Stadtteile von Bingen übertragen werden, um ein ebenso umfangreiches wie ungewöhnliches Städteporträt zu schaffen.
Besonders war, dass dies das erste Kunstprojekt in den letzten Jahren speziell für Jugendliche in diesem Stadtteil war. Das gab es vorher, zumindest solange ich mich erinnern kann, noch nicht. Es war kein gesamtstädtisches Projekt, sondern hatte immer den Bezug zu Bingerbrück, auch wenn einige Teilnehmerinnen nicht hier wohnen. Aber das machte nichts, da wir uns immer mit dem Ort hier auseinandergesetzt haben. Ich fand es gut, dass wir Sachen erarbeitet haben, die zum Nachdenken anregen. So hatte es schon einen politischen Bezug und ist nicht nur ein Kunstprojekt, sondern kann vielleicht auch langfristig etwas im Stadtteil verändern.
Noel, 17 Jahre