Lass die Emotionen raus! – Actionpainting nach Jackson Pollock
Jugendkunstschule Treptow-Köpenick /// Berlin
Beteiligte: 20 Jugendliche
Alter: 15 bis 17 Jahre
Projektdauer: 4 x 90 Minuten, im Zeitraum von 18. November bis 12. Dezember 2019
Kooperationspartner*in: Merian-Schule
Das energetisch grundsanierte Schulgebäude der Merian-Schule mit seiner ordentlichen, aber kühlen Ausstrahlung bildete den Anlass für das Action-Painting-Projekt. Durch Wandbilder sind Wohlfühlzonen für die Nutzer entstanden, die eine positive Beziehung der Lernenden zum Ort unterstützen. Anregung für die Gestaltung lieferte die Arbeitsweise von Jackson Pollock, die durch Filmdokumente vorgestellt wurde.
Die Projektarbeit fand im Kunstraum der Schule und auf den zu gestaltenden Fluren statt. Um Raum für Emotionen entstehen zu lassen, startete der Malprozess begleitet von J.S. Bachs Orgelfassung der Toccata und Fuge c-moll. Die Farbe wurde mit Hilfe von Malstöcken gespritzt, geworfen und geschleudert, unter vollem Körper- und Stimmeinsatz. Um die Emotionen auch im weiteren Projektverkauf besser fließen zu lassen, wurde zu von den Jugendlichen ausgewählter Musik gearbeitet. Nach anfänglicher Scheu gingen einige der Mitwirkenden immer mehr aus sich heraus und warfen auch mal mit Farbbechern. Die so entstandenen großen Bildflächen wurden gemeinsam zu Hochformaten zugeschnitten und paarweise oder in Dreiergruppen einander zugeordnet. Im letzten Arbeitsschritt wurden die Bildbahnen im Haus verteilt und in den architektonisch vorgegebenen Flurnischen an der Wand angebracht. Auch hier entschieden die Jugendlichen gemeinsam, wo welche Bildgruppe ihren Platz finden sollte.
Die Erfahrung, einen schönen Ort für sich und für künftige, jüngere Schüler*innen zu schaffen und damit langfristig eine sichtbare Wirkung zu erzielen, hat die Jugendlichen sehr beeindruckt. Jüngere Schüler*innen betrachteten das Werk noch am Tag des Projektabschlusses und fotografierten sich spontan vor den Bildflächen, was die Projektteilnehmer*innen sehr stolz machte.
Wir mussten unserer Kreativität keine Grenzen setzen und durften mit Farben spielen und viele Kombinationen ausprobieren. Pinsel aller Größen und Formen haben am Ende zu diesem, so wildem aber total coolen Ergebnis geführt. Die Schule soll ein schöner und ansprechender Ort sein, wo man auch morgens um acht Uhr gerne rein geht. Unser Schulhaus war von innen sehr kühl und daher dachten wir, warum nutzen wir nicht die Chance und lassen hier Kunst zum Leben erwachen. Schutzkleidung war wichtig, weil bei all den freigesetzten Gefühlen ab und zu auch mal ein Spritzer geflogen kam. Es machte allen unglaublich viel Spaß, und die Ergebnisse sind super geworden. Das Projekt hat die Teamarbeit sehr gestärkt. Wir haben gelernt, Räume mit anderen Augen zu betrachten und sie genauer wahrzunehmen. Ich finde, es war ein rundum gelungenes Projekt.
Paula, 16 Jahre